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Verständigungspolitische Fahrt 2016 nach Bautzen

Unter der organisatorischen Leitung des stellvertretenden Landesvorsitzenden Peter Winkler führte der Vorstand des BdV Landesverbandes Niedersachsen in der Zeit vom Sonntag, 27. bis zum Mittwoch 30.11.2016 eine Fahrt mit 51 Teilnehmern nach Bautzen, Görlitz und durch das Riesengebirge durch.

 

Höhepunkte der Fahrt waren die sachkundigen Führungen durch das Sorbische Museum in Bautzen sowie das Schlesische Museum in Görlitz, aber auch die Gedenkstätte des Zuchthauses in Bautzen.

 

Start in Bautzen

Wir sahen in dieser Gedenkstätte die kleinen Zellen, Verhörungsräume, gesicherten Gänge, engen Transportfahrzeuge und konnten mit Schrecken feststellen, zu was Menschen Andersdenkenden gegenüber fähig sind.

 

Anhand von ausführlichen Erläuterungen über das Entstehen und die Fortentwicklung bis in die heutige Zeit, sowie Betrachtungen von Gegenständen und wunderbaren Trachten wurde uns dann die Kultur der sorbischen Minderheit im Raum Bautzen nähergebracht. Diese Minderheit mit ihrer Sprache, den Sitten und Gebräuchen, genießt sie auch heute den Schutz des Freistaates Sachsen und der Bundesrepublik Deutschland.

 

Der Besuch konnte zum besseren Verständnis gegenüber einer anerkannten Volksgruppe, ursprünglich slawischen Ursprungs, wesentlich beitragen.

 

Schlesien und das schlesische Museum

Da naturgemäß viele Schlesier der Reisegruppe angehörten, war der Besuch des Schlesischen Museums in Görlitz von besonderem Interesse.

 

Dr. Bauer und Frau Dr. Pietsch zeigten der Reisegruppe die Exponate, die mühevoll seit dem erst spät entstandenen Museum im Jahr 1999 gesammelt werden konnten. Dennoch beeindruckte die Sammlung mit ihren vielfach digitalisierten Dokumenten. Sie zeigte den kulturellen Reichtum dieser ehemaligen ostdeutschen Reichsprovinz Schlesien auf.

 

Die zweisprachige Beschriftung der Ausstellung im schlesischen Museum Görlitz ermöglicht unseren polnischen Nachbarn im Grenzraum zu dem heutigen überwiegend polnischen Schlesien in ihrer Heimatsprache die Exponate zu verstehen. Man hat den Eindruck, das viele Polen und vor allem auch Jüngere weitgehend auf dem Wege sind, die deutsche Geschichte als die ihrige anzuerkennen.

 

Das Mitglied der Deutschen Sozial-kulturellen Gesellschaft aus Waldenburg Martin Reichert erklärte uns während einer Tagesfahrt durch das verschneite Riesengebirge die Situation der Deutschen Volksgruppe in Niederschlesien aus der Sicht eines in der Heimat verbliebenen deutschen Schlesiers.

 

Die schlesische Landschaft und die durch die Fahrt berührten Städte Lauban, Greiffenberg, besonders Hirschberg mit einem Gang durch die Innenstadt, verfehlten nicht ihre Wirkung. Aber auch die Pause im Schloss Lomnitz sowie die Bauten in Zillerthal-Erdmannsdorf mit seinen Tiroler Häusern, Krummhübel, Brückenberg und die ehemalige Stonsdorferei weckten Erinnerungen.

 

Weihnachtsstimmung auf der Fahrt

Besondere Höhepunkte in dieser adventlich geprägten Zeit waren der Besuch des Weihnachtsmarktes in Bautzen, die Fahrten nach Hirschberg und durch das verschneite Riesengebirge. Auch die weihnachtlichen Dekorationen der Schlossanlage in Lomnitz und die sich weihnachtlich schmückende Innenstadt von Görlitz fügten sich in dieses Bild.

 

Viel zu schnell verging diese Reise, zeigte aber auch das nicht nachlassende Interesse an entsprechenden Informationsfahrten und die Aufgabe des BdV, als Brückenbauer aufzutreten.

Gnadenkirche Hirschberg (Foto: mjg)
Rathaus Hirschberg, im Hintergrund Laubengänge (Foto: jm)
Schloss Lomnitz (Foto: mjg)
Rathaus Bautzen (Foto: jm)
Schlesisches Museum Görlitz (Foto: Gloeden)