Kranzniederlegung Kriegsgräberfriedhof Glinna/Neumark (Foto: Herward Gloeden)
Das moderne Nationalmuseum befindet sich unter dem Plac solidarności (Foto: mjg)
Besuch bei der deutschen Minderheit: Frau Westmann (re.) bedankt sich bei Thomacz Krause (Foto: Herward Gloeden)
Gruppenbild Teilnehmer auf der Hakenterasse (Foto: Herward Gloeden)

Verständigungspolitische Fahrt des BdV Landesverbandes Niedersachsen nach Pommern vom 01.-04.09.2018

Eine wichtige Aufgabe des BdV ist es auch, mit den Menschen zu sprechen, sich auszutauschen, die jetzt in unseren Heimatgebieten wohnen. Das sind zum einen Vertreter offizieller Stellen, zum anderen aber auch Privatpersonen.

Nachdem wir bereits schon einmal in Pommern waren, dann in Ostpreußen, im Sudetenland, in Niederschlesien oder die Sorben besucht haben, fand in diesem Jahr ein erneuter Besuch in Pommern in der Zeit vom 01.-04.09.2018 statt.
Unter der bewährten Pommernerfahrung des Schatzmeisters des Landesverbandes des BdV Klaus Wiegmann und mit der Unterstützung aus der Geschäftsstelle durch Michael Gediga waren es wieder ereignisreiche Tage.
Bei bestem Sommerwetter waren somit 46 Interessierte in einem vollbesetzten Bus aus allen Teilen Niedersachsens angereist, um zusammen Stettin und das westliche Hinterpommern zu erfahren, zu sehen, zu hören, zu erleben, Kontakte zu knüpfen.


Natürlich gehört zu einer solchen Begegnung, dass wir auch die Deutsche Kriegsgräberstätte in Neumark, nahe Stettin, aufsuchten, einen Kranz niederlegten und gemeinsam im Gebet des Herrn, der hier Bestatteten gedachten.


Diese Stätte bietet seit dem Jahr 2000 Platz für rund 32.500 Gräber. Nach dem Stand von 2013 sind hier bisher 21.604 Tote aus den Gebieten Danzig, Hinterpommern und Westpreußen bestattet. Für zivile deutsche Kriegsopfer wurde ein gesondertes Grabfeld angelegt. Hier fanden in 2009 auch die 2.116 Menschen, die in Marienburg geborgen wurden, auf einem gesonderten Grabfeld ihre letzte Ruhestätte.


Der zweite Tag nahm ganz die Besichtigung von Stettin ein. Die wichtigsten Stätten wie die Hakenterrasse, (benannt nach dem früheren Oberbürgermeister Hermann Haken 1878-1907), das Schloss der pommerschen Herzöge, das Berliner – und Königstor wurden besichtigt. Die weiteren repräsentativen Gebäude der Stadt, die breiten Alleen und großen Kreisverkehrsplätze, die nach Pariser Muster von den früheren Stadtplanern angelegt wurden, verfehlten nicht ihre Wirkung.
Der Vorsitzende der Sozial Kulturellen Gesellschaft (SKG) der deutschen Minderheit Thomacz Krause, erläuterte äußerst fachkundig die Stadt in jeder Beziehung. Sehr beeindruckend dabei war vor allem die Besichtigung von zwei Museen, in denen die Geschichte der Stadt Stettin mit ihrer deutschen Vergangenheit über die Schwedenzeit bis in die Tage von Flucht und Vertreibung 1945 und danach die Neubesiedlung durch die Polen dokumentiert wurde.


Kontakte und Gespräche mit mehreren Mitgliedern der SKG fanden in den eigenen Räumen in der Nähe des Rathauses statt, wo wir auch reichlich bewirtet wurden.


Ein Tag nahm dann die Fahrt an die Ostsee in Anspruch. Ziel waren die Kurorte Swinemünde und Misdroy auf der Insel Wollin. Im Blick waren auch die deutschen „Kaiserbäder“ Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, damit die Dramatik der willkürlichen gewaltsamen neuen Grenzziehung und die dadurch entstandenen menschlichen Probleme und Schwierigkeiten auf den beiden zusammengehörenden Inseln Wollin und Usedom den Teilnehmern bewusst werden konnte.
Swinemünde ist die Stadt, die in den letzten Kriegstagen voll von Flüchtlingen aus dem Osten war und fast vollständig zerstört wurde mit der Tragödie von über 20.000 toten Menschen. Ein sehr tragisches Kapitel, dass durch die vielen neu errichteten unschönen Hochhäuser der kommunistischen Bauweise in der Innenstadt von Swinemünde zu erahnen ist.


Das gemeinsame Abendessen mit Vertretern der deutschen Volksgruppe in einer Taverne am Hafen, direkt an der Oder, gab dann ein weiteres Mal die Gelegenheit sich in kleinem Kreis, von Mensch zu Mensch auszutauschen. Der vorgesehene Empfang beim deutschen Honorarkonsul musste leider sehr kurzfristig abgesagt werden, da ein Personalwechsel anstand.


Diese Fahrt hat wieder bewiesen, wie wichtig die Begegnung zwischen den Menschen ist. Auch wenn das Soziale sich verbessert hat, ist es für die deutsche Volksgruppe wichtig zu wissen, dass es auch an anderer Stelle Menschen gibt, mit denen man sich über Integration, Überfremdung, Heimat austauschen kann.


Dieser kurz gehaltene Bericht kann nicht alles Erlebte wiedergeben, sondern nur umreißen. Mitfahren, dabei sein, sich austauschen heißt das Motto.


Herzlicher Dank sei an dieser Stelle dem Hauptorganisator Klaus Wiegmann aus Gifhorn und dem Geschäftsführer Michael Gediga ausgesprochen, denn eine solche Reise erfordert viel Vorarbeit, aber auch während der Fahrt ständig bemüht zu bleiben, die Reise erfolgreich durchzuführen, wie es wieder der Fall war.


Peter Winkler
Mitglied im Vorstand des BdV Niedersachsen und Reiseteilnehmer

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Verständigungspolitische Fahrt des BdV Landesverbandes Niedersachsen nach Pommern vom 01.-04.09.2018

Eine wichtige Aufgabe des BdV ist es auch, mit den Menschen zu sprechen, sich auszutauschen, die jetzt in unseren Heimatgebieten wohnen. Das sind zum einen Vertreter offizieller Stellen, zum anderen aber auch Privatpersonen.

Nachdem wir bereits schon einmal in Pommern waren, dann in Ostpreußen, im Sudetenland, in Niederschlesien oder die Sorben besucht haben, fand in diesem Jahr ein erneuter Besuch in Pommern in der Zeit vom 01.-04.09.2018 statt.
Unter der bewährten Pommernerfahrung des Schatzmeisters des Landesverbandes des BdV Klaus Wiegmann und mit der Unterstützung aus der Geschäftsstelle durch Michael Gediga waren es wieder ereignisreiche Tage.
Bei bestem Sommerwetter waren somit 46 Interessierte in einem vollbesetzten Bus aus allen Teilen Niedersachsens angereist, um zusammen Stettin und das westliche Hinterpommern zu erfahren, zu sehen, zu hören, zu erleben, Kontakte zu knüpfen.


Natürlich gehört zu einer solchen Begegnung, dass wir auch die Deutsche Kriegsgräberstätte in Neumark, nahe Stettin, aufsuchten, einen Kranz niederlegten und gemeinsam im Gebet des Herrn, der hier Bestatteten gedachten.


Diese Stätte bietet seit dem Jahr 2000 Platz für rund 32.500 Gräber. Nach dem Stand von 2013 sind hier bisher 21.604 Tote aus den Gebieten Danzig, Hinterpommern und Westpreußen bestattet. Für zivile deutsche Kriegsopfer wurde ein gesondertes Grabfeld angelegt. Hier fanden in 2009 auch die 2.116 Menschen, die in Marienburg geborgen wurden, auf einem gesonderten Grabfeld ihre letzte Ruhestätte.


Der zweite Tag nahm ganz die Besichtigung von Stettin ein. Die wichtigsten Stätten wie die Hakenterrasse, (benannt nach dem früheren Oberbürgermeister Hermann Haken 1878-1907), das Schloss der pommerschen Herzöge, das Berliner – und Königstor wurden besichtigt. Die weiteren repräsentativen Gebäude der Stadt, die breiten Alleen und großen Kreisverkehrsplätze, die nach Pariser Muster von den früheren Stadtplanern angelegt wurden, verfehlten nicht ihre Wirkung.
Der Vorsitzende der Sozial Kulturellen Gesellschaft (SKG) der deutschen Minderheit Thomacz Krause, erläuterte äußerst fachkundig die Stadt in jeder Beziehung. Sehr beeindruckend dabei war vor allem die Besichtigung von zwei Museen, in denen die Geschichte der Stadt Stettin mit ihrer deutschen Vergangenheit über die Schwedenzeit bis in die Tage von Flucht und Vertreibung 1945 und danach die Neubesiedlung durch die Polen dokumentiert wurde.


Kontakte und Gespräche mit mehreren Mitgliedern der SKG fanden in den eigenen Räumen in der Nähe des Rathauses statt, wo wir auch reichlich bewirtet wurden.


Ein Tag nahm dann die Fahrt an die Ostsee in Anspruch. Ziel waren die Kurorte Swinemünde und Misdroy auf der Insel Wollin. Im Blick waren auch die deutschen „Kaiserbäder“ Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, damit die Dramatik der willkürlichen gewaltsamen neuen Grenzziehung und die dadurch entstandenen menschlichen Probleme und Schwierigkeiten auf den beiden zusammengehörenden Inseln Wollin und Usedom den Teilnehmern bewusst werden konnte.
Swinemünde ist die Stadt, die in den letzten Kriegstagen voll von Flüchtlingen aus dem Osten war und fast vollständig zerstört wurde mit der Tragödie von über 20.000 toten Menschen. Ein sehr tragisches Kapitel, dass durch die vielen neu errichteten unschönen Hochhäuser der kommunistischen Bauweise in der Innenstadt von Swinemünde zu erahnen ist.


Das gemeinsame Abendessen mit Vertretern der deutschen Volksgruppe in einer Taverne am Hafen, direkt an der Oder, gab dann ein weiteres Mal die Gelegenheit sich in kleinem Kreis, von Mensch zu Mensch auszutauschen. Der vorgesehene Empfang beim deutschen Honorarkonsul musste leider sehr kurzfristig abgesagt werden, da ein Personalwechsel anstand.


Diese Fahrt hat wieder bewiesen, wie wichtig die Begegnung zwischen den Menschen ist. Auch wenn das Soziale sich verbessert hat, ist es für die deutsche Volksgruppe wichtig zu wissen, dass es auch an anderer Stelle Menschen gibt, mit denen man sich über Integration, Überfremdung, Heimat austauschen kann.


Dieser kurz gehaltene Bericht kann nicht alles Erlebte wiedergeben, sondern nur umreißen. Mitfahren, dabei sein, sich austauschen heißt das Motto.


Herzlicher Dank sei an dieser Stelle dem Hauptorganisator Klaus Wiegmann aus Gifhorn und dem Geschäftsführer Michael Gediga ausgesprochen, denn eine solche Reise erfordert viel Vorarbeit, aber auch während der Fahrt ständig bemüht zu bleiben, die Reise erfolgreich durchzuführen, wie es wieder der Fall war.


Peter Winkler
Mitglied im Vorstand des BdV Niedersachsen und Reiseteilnehmer

Das moderne Nationalmuseum befindet sich unter dem Plac solidarności (Foto: mjg)
Besuch bei der deutschen Minderheit: Frau Westmann (re.) bedankt sich bei Thomacz Krause (Foto: Herward Gloeden)
Gruppenbild Teilnehmer auf der Hakenterasse (Foto: Herward Gloeden)