Minister Horst Seehofer bei der Gedenkstunde für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20.06.2019 im Zeughaushof des Deutschen Historischen Museums in Berlin (Foto: mjg)

 

Standard 2-spalten Layout. Text und Bilder mit Trenner unten

Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20.06.2019

In Berlin fand zum fünften Mal der bundesweite Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung statt. Die Begrüßungsansprache hielt der Bundesminister des Innern, Bau und Heimat Horst Seehofer. Er würdigte u.a. die Lebensleistung der Vertriebenen und merkte an, dass der Begriff Heimat aktuell wieder eine positivere Bedeutung hat. Bischof Reinhard Guib (evangelische Kirche in Rumänien Augsburgischen Bekenntnisses) überbrachte Grüße vom Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund beendete seine Ansprache mit einem gemeinsamen Gebet. Herr Dominik Bartsch, der Vertreter des hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen für Deutschland verwies auf die aktuelle Zahl von 70,8 Millionen Flüchtlingen in der Welt. Die Festansprache hielt Frau Prof. Dr. Aleida Assmann, die Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2018. Hier einfach zwei Zitate aus Ihrer Ansprache: „Wenn es eine Geschichte gibt, die es schwer hat, ihren Platz in der historischen Forschung, in öffentlichen Medien und im allgemeinen Bewusstsein zu finden, dann ist es das Schicksal von Menschen, die Flucht und Vertreibung erfahren mussten.“ Und „Flucht- und Migrationserfahrungen sind einmalig, deshalb sollte man sie nicht miteinander vermischen. Man kann sie aber miteinander verknüpfen, um ein tieferes Verständnis zu gewinnen und vom einen Fall für den anderen zu lernen.“


Unsere Landesvorsitzende Editha Westmann, die wegen anderer Veranstaltungen am Gedenktag, an dem auch immer gleichzeitig der Weltflüchtlingstag begangen wird, nicht in Berlin sein konnte, sagte dazu: Millionen Menschen mussten in Folge des zweiten Weltkrieges aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten fliehen oder wurden vertrieben. Das Schicksal von Flucht und Vertreibung und der damit verbundene Verlust der Heimat lastet noch heute schwer auf den Schultern der Erlebnisgeneration. Die Schrecken von Flucht und Vertreibung dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Viele Tausende haben auf der Flucht ihr Leben verloren. Der wirtschaftliche Wohlstand und der gesellschaftliche Zusammenhalt in unserem Land ist maßgeblich auf das Wirken der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge zurückzuführen, obwohl die Vertriebenen und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten bei ihrer Ankunft im Westen nicht selten Ablehnung und Vorurteile zu spüren bekamen.
Immer mehr junge Menschen fragen heute nach ihren Wurzeln. Ihnen müssen Antworten gegeben werden, die historisch korrekt sind. Das Gedenken an die Opfer des Krieges, die ihre Heimat und oft auch ihr Leben verloren haben, muss uns alle dazu anregen, geschlossen und versöhnlich weiter an dem großen Haus Europa zu bauen.

Standard 2-spalten Layout. Text und Bilder mit Trenner unten (Kopie 1)

BdV-Landesverband Niedersachsen gibt zentrale Gedenkstätte in Giesen auf

Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem BdV-Ortsverband Giesen/Hasede hat sich der Vorstand des BdV -Landesverband Niedersachsen- entschieden, das 2015 zur zentralen Gedenkstätte erklärte Ehrenmal in Giesen aufzugeben. „Wir haben verschiedene Ansätze, um diesen ausdrucksstarken Gedenkort in Giesen in eine gesicherte Zukunft zu überführen“, erklärte die BdV-Vorsitzende Editha Westmann. Dem Landesverband wäre eine unter wissenschaftlicher Begleitung erstellte Hinweistafel wichtig gewesen, um insbesondere junge Besucher der Gedenkstätte über die Historie und den geschichtlichen Hintergrund der verschiedenen Inschriften zu informieren. Der Ortsverband hatte jedoch ohne Absprache mit dem Landesverband eine Hinweistafel aufgestellt, deren Informationsgehalt nach Ansicht des Landesverbandes nicht ausreichend ist. „Den Vertretern des örtlichen BdV liegt das Ehrenmal sehr am Herzen. Das können wir als Landesverband gut verstehen. Doch wir hätten uns eine konstruktivere Zusammenarbeit gewünscht, um das Ehrenmal verantwortungsvoll für die nächsten Generationen zu erhalten“, so Westmann.


Der BdV-Niedersachsen wird nun ausschließlich den Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 21. Juni jeden Jahres im Rahmen der bundesweiten Gedenkfeier in Berlin begehen und auf eine eigene niedersächsische Gedenkstätte verzichten.

Standard 2-spalten Layout. Text und Bilder mit Trenner unten (Kopie 2)

BdV gedenkt der Opfer von Flucht und Vertreibung am 18. Juni 2017

Seit 2015 gibt es den Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung, der immer am 20.Juni, angelehnt an den Weltflüchtlingstag, stattfindet und durch zahlreiche Gedenkfeiern begleitet wird.

So auch am Ehrenmal in Giesen, wo der BdV-Landesverband Niedersachsen bereits am 18. Juni im Rahmen einer kleinen Zusammenkunft einen Kranz niedergelegt hat. Die Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Editha Lorberg, machte in ihrer Ansprache deutlich, wie wichtig es sei, die Erinnerung an die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen wachzuhalten. Dabei müsse der Blick in die Vergangenheit erlaubt sein. "Nur wer Flucht und Vertreibung erlebt hat, kann wirklich beurteilen, wie grausam dieses Schicksal ist. Darum hat die Erlebnisgeneration ihre ganz persönliche Sichtweise auf diese Zeit. Das muss möglich sein, dafür müssen wir eintreten!" erklärte die BdV-Vorsitzende. Sie sei stolz darauf, dass das Thema Flucht und Vertreibung nun einen Platz im Schulunterricht gefunden habe. Sie traue den Schülerinnen und Schülern zu, verantwortungsvoll, unvoreingenommen und mit dem erforderlichen Einfühlungsvermögen an diese Thematik heranzugehen.

Musikalisch wurde die Kranzniederlegung auf der Trompete von Herrn Lilienthal begleitet. Vor der feierlichen Kranzniederlegung hatten die Mitglieder des BdV den Gottesdienst in Ahrbergen in der dortigen Friedenskirche besucht. Pastor Joost war in seiner gefühlvollen Predigt auch auf das Gedenken an die Opfer von Flucht und Vertreibung eingegangen. Am Ehrenmal in Giesen sprach Pastor Joost mit den Gästen ein Gebet.

Im kommenden Jahr soll in Giesen am Ehrenmal eine Hinweistafel aufgestellt werden, um den Besuchern die Bedeutung dieses Ortes deutlich zu machen. An der Ausarbeitung des Textes wird auch eine Schule beteiligt sein.

Standard 2-spalten Layout. Text und Bilder mit Trenner unten (Kopie 3)

Gedenkfeier in Giesen am 19.06.2016

Anlässlich des von der Bundesregierung im Jahr 2014 beschlossenen Gedenktages zur Erinnerung an die Opfer von Flucht und Vertreibung hat der BdV Landesverband eine würdige Stätte in der Nähe der Landeshauptstadt gefunden, um diesem Gedenken öffentlich nachkommen zu können.
 

Diese Stätte liegt in der Gemeinde Giesen im Landkreis Hildesheim. Sie bietet mit einer großzügig am erhöhten Waldrand gelegenen Anlage, bestehend aus einem großen Kreuz und diversen Gedenksteinen den dafür geeigneten Rahmen.
 

Sehr hilfreich unterstützt von der Gemeinde Giesen mit Bürgermeister Andreas Lücke, dem Ortsverband des BdV Giesen-Hasede und seinem rührigen Vorsitzenden Siegfried Schramm, musikalisch begleitet vom Bläserkreis sowie geistlichen Worten von Pastor Martin Söffing und einem Friedensgebet von Frau Christa Pischel fand diese erste Veranstaltung am 19.06.2016 statt. Die Begrüßung und die Schlussworte sprach unsere Landesvorsitzende Frau Editha Lorberg.
 

Die Festrede hielt der Geschäftsführer der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten Dr. Jens-Christian Wagner, der auf das Leid der Heimatvertriebenen mit Beispielen aus seiner eigenen Familie einging, aber auch die Ursachen nicht verschwieg, die Europa und damit seine Menschen in dieses tiefe Unglück stürzten.