Gruppenfoto Tag der Heimat 2018 (Foto: Gloeden)

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Tag der Heimat 2018

Der Tag der Heimat 2018 stand unter dem Motto „Unrechtsdekrete beseitigen – Europa zusammenführen“.


In ihrer Begrüßungsrede griff die BdV-Landesvorsitzende, Editha Westmann, MdL das Leitwort auf und berichtete über den Besuch eines Friedhofes in der Nähe von Stettin, den sie im Rahmen der verständigungspolitischen Reise des BdV nach Pommern/Polen besucht hatte. Dieser Friedhof auf dem mehr als 20.000 Deutsche – Soldaten und Zivilisten – ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, sei sehr bewegend gewesen. „Uns wurde berichtet, dass zu Allerheiligen zahlreiche polnische Dorfbewohner den Friedhof besuchen, um an den deutschen Gräbern Blumen niederzulegen und Kerzen zu entzünden“, so die Landesvorsitzende. Dieses sei ein Zeichen gelebter Völkerverständigung und mache deutlich, dass Menschenwürde erst durch Menschlichkeit entstehen könne.
 


Die Ansprache zum Tag der Heimat wurde in diesem Jahr von Herrn Dr. Stefan Birkner, MdL und Minister a.D. gehalten. Herr Dr. Birkner bezog sich in seiner Rede auf die historische Bedeutung der Unrechtsdekrete und machte deutlich, wie wichtig eine Aufarbeitung und eine Beseitigung für ein geeintes Europa seien.


Der Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages, Herr Frank Oesterhelweg, MdL betonte in seinem Grußwort, dass jeder Mensch eine Heimat brauche. „Wenn auch meine Familie zum Glück nicht von Flucht und Vertreibung betroffen war, kann ich doch gut nachempfinden, wie leidvoll der Verlust der Heimat gewesen sein muss und noch immer ist.“ Als Landwirt habe er eine besondere Bindung zu seiner Heimat. Dies sei für ihn auch ein Grund, sich für die Belange der Heimatvertriebenen einzusetzen.


Besonders eindrucksvoll war der Beitrag „Auf der Suche nach meinen Wurzeln“ von Nadine Komendant. Die junge Frau wurde in Russland geboren und kam mit sechs Jahren nach Deutschland. Diese Suche nach ihren Wurzeln begleite sie schon ihr Leben lang. Sie schilderte die Geschichte der Deutschen aus Russland und berichtete über das Schicksal und die Umsiedlung ihrer Familie. Sie habe nie Probleme gehabt, in Deutschland Fuß zu fassen. Das habe wohl daran gelegen, dass der Umzug für ein Kind schneller zu überwinden sei. Doch für ihre Eltern und Großeltern sei es ein langer und schwerer Prozess gewesen. „Unsere neue Heimat war ja auch unsere alte Heimat. Und doch war alles fremd und es dauerte eine ganze Zeit, bis ich meine Eltern und Großeltern zu rechtfanden,“ berichtete Frau Komendant, die im Vorstand der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland aktiv ist.


Das geistliche Wort sprach Herr Pastor Stefan Herr aus der Pfarrgemeinde Maximilian Kolbe in Hannover. Es sei für alle Christen selbstverständlich, sich für Menschen einzusetzen, die aus der Not heraus zu uns kommen – damals wie heute!


Aus Hessen war Herr Siegbert Ortmann, BdV-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des BdV-LV-Hessen angereist. Herr Ortmann machte in seinem Grußwort deutlich, dass die rechtspopulistischen Tendenzen in unserer Gesellschaft zu einer Spaltung führen könnten. Daher sei es wichtig, sich den politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit mutig anzunehmen. Doch es sei der falsche Weg, die Sorgen und Ängste der Menschen zu missbrauchen. Dadurch könne Europa langfristig Schaden nehmen.


Unter den zahlreichen Ehrengästen befand sich auch Herr Herbert Hellstern, der in seiner Funktion als Beauftragter für Heimatvertriebene und Aussiedler des Landes Baden-Württemberg nach Hannover gekommen war.


Das musikalische Programm wurde in diesem Jahr vom Gifhorner Männerchor unter der Leitung von Daniel Sattelmaier gestaltet. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung trafen sich die Gäste zum gemeinsamen Essen und anregenden Gesprächen.

Frau Westmann mit dem Vizepräsidenten des Niedersächsischen Landtages, Herrn Frank Oesterhelweg, und Frau Nadine Komendant, Mitglied der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.
Dr. Stefan Birkner bei der Ansprache
Frau Westmann und Herr Ortmann